Exponate gesucht

Geplante Ausstellung der „Landshut“ am Dornier Museum Friedrichshafen sucht Exponate

Abendpost-Nachtausgabe vom 18.10.1977

In einer spektakulären Rückholaktion wurde die legendäre Boeing 737-200 C „Landshut“ im September 2017 von einem Flugzeugfriedhof in Brasilien nach Friedrichshafen befördert. Der damalige Außenminister Sigmar Gabriel hatte das Flugzeug im Auftrag der Bundesregierung für 20.000 Euro erworben.

Die 1977 entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“ steht als Sinnbild und Zeitzeugnis für den „Deutschen Herbst“ und den Terror der damaligen „Roten Armee Fraktion“ (RAF). Die sog. RAF hatte der Bundesrepublik den Krieg erklärt und wollte den Staat mit der Ermordung führender politischer und wirtschaftlicher Führungskräfte ins Wanken bringen. Die glückliche Befreiung der „Landshut“ durch die Spezialeinheit „GSG9“ am 18. Oktober 1977 in Mogadischu und der anschließende Selbstmord der inhaftierten Terroristen der 1. Generation leitete das Ende dieser Terrorvereinigung ein.

Nun soll die Geschichte der „Landshut“ und ihre Entführung sowie die Geschichte des Terrors mit Höhepunkt im Herbst 1977 in einer Dauerausstellung erzählt werden. Die Boeing soll restauriert werden und ergänzt mit zeithistorischen Exponaten in ein Ausstellungskonzept eingebettet werden.

Widmung von GSG9-Chef Ulrich Wegener am 40. Jahrestag der glücklichen Geiselbefreiung

Im Oktober 2018 hatte ich die seltene Gelegenheit die „Landshut“ in einem Hangar auf dem Flughafengelände in Friedrichshafen zu besichtigen. Die Ausstellungsmacher konzipieren derzeit die geplante Dauerausstellung, die in einer eigens noch zu errichteten Ausstellungshalle entstehen soll. Dazu gehört natürlich auch die Suche nach geeigneten Exponaten, welche Teil der Dauerausstellung werden könnten.

Zwei Instrumente aus einer Schenkung des damaligen Co-Piloten Jürgen Vietor sind heute schon im Foyer des Dornier Museums zu besichtigen (siehe unten). Es handelt sich um den Künstlichen Horizont und ein Trimmrad. Beide Teile zeigen deutliche Spuren des Schusswechsels zwischen den Entführern und der Spezialeinheit GSG9, die mit ihrer Befreiungsaktion “Feuerzauber” eine tagelange Odyssee beendeten.

Die AdA unterstützt die Exponat-Suche und bittet alle Mitglieder und Freunde nach interessanten Objekten, zum Beispiel zeitgenössische Dokumente, Ausschau zu halten.

Wer fündig wird, kann sich direkt an den Vorsitzenden Erhard Belz wenden. Kontakt: belz@ada1986.de
Weitere Informationen unter www.die-landshut.de und www.landshut77.de

(Alle Fotos: E. Belz/AdA)